KIRCHENZEITUNG – Anglikanische Kirche i.D.

AKD neu bunt

KIRCHE DER MITTE

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N a c h r i c h t e n  a u s  d e r  a n g l i k a n i s c h e n W e l t
Ausgabe Nr. 2 – O S T E R N  2018 ___________________________________________________________________

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(Zeitung formatiert als A5 Broschüre zum Ausdruck)

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Allen Lesern ein frohes und gesegnetes Osterfest:

Christ ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja !

(Nachfolgender Artikel aus der Kirchenzeitung) 

Geistliches Wort:

Von der Passionszeit über Gründonnerstag und Karfreitag bis zum Tag der Auferstehung unseres Herrn Jesus, Ostersonntag. Pfarrer Michael Winkler

Wie war die diesjährige Passionszeit 2018? “The same procedure as last year?” (deutsch: „Der gleiche Ablauf wie im vergangenen Jahr?“) Vielleicht hat sich der eine oder andere wieder an die „7 Wochen Ohne“ mit dem Thema „Zeig dich! Sieben Wochen ohne Kneifen“ gewagt? Das klang richtig missionarisch!
Bei uns gab es wie in jedem Jahr in etlichen Kirchen einmal wöchentlich eine
Passionsandacht, in der über das Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus
meditiert wurde.
Aber auch die Namen der Sonntage in der Passionszeit bestimmten wieder ein
gutes Stück die Inhalte unserer Abendmahlsgottesdienste im hiesigen
Bundeswehrkrankenhaus. An einen Sonntag entsinne ich mich sehr gut. Es war
der Sonntag Lätare, „Freuet euch mit Jerusalem“, Jesaja 66,10, der u.a. an die
Freude über die Heimkehr der Israeliten um 539 v.Chr. aus der Babylonischen
Gefangenschaft erinnern sollte. Das man diesen Sonntag auch als „Klein
Ostern“ bezeichnete und die liturgische Farbe an diesem Sonntag „Rosa“ war,
das hatte ich bis dato noch nicht gewusst. Ja, man lernt doch nie aus, auch
und besonders als Christenmensch nicht.

Aber nun will nicht nur über die Passionszeit bzw. die zweite Fastenzeit
nachdenken, sondern zum Gründonnerstag kommen, der ja auch noch andere
Namen trägt, wie z.B. Hoher und Heiliger Donnerstag oder Palmdonnerstag.
Und wie wir alle wissen, erinnert dieser Tag auch in anglikanischen Kirchen an
das Letzte Abendmahl Jesu mit Seinen Jüngern. Noch heute bedenken wir in
der eucharistischen Feier, denken wir an die Konsekration der Gaben Brot und
Wein, an die heilsgeschichtliche Bedeutung dieses Tages. Übrigens in vielen
lutherischen Gemeinden in Hamburg wurde auch in diesem Jahr wieder ein
Gottesdienst oder eine besondere Gemeindezusammenkunft zum Thema
Abendmahl/Eucharistie angeboten.

Und dann wie jedes Jahr ging es wieder über den Gründonnerstag als dem
Triduum Sacrum (lateinisch für „heilige drei Tage“) oder Triduum Paschale
(„österliche drei Tage“, „Ostertriduum“), wie die Katholiken jenen Weißen oder
Hohen bzw. Heiligen Donnerstag bezeichnen, hin zum dem im Protestantismus
wichtigeren Tag, dem Karfreitag, an dem wir uns an das Sühneopfer Jesu
Christi in besonderer Weise erinnern.

Heute erscheint nun wieder zu Ostern 2018 diese neue Ausgabe der
Kirchenzeitung der AKD/REK. Dann werde ich noch immer im Ausland sein (Ukraine, Lemberg) sein, um in einer dortigen Gemeinde als Pastor zu dienen. Natürlich war das auch am Karfreitag so, als wir über die Kreuzigung Jesu für uns persönlich und für eine
jede christliche Gemeinde nachdachten. Der Altar war wie jedes Jahr ganz
schlicht gestaltet ohne Kerzen und Blumen und mit dem zugehangenen Kreuz.
Nur die Bibel lag offen und für jedermann gut lesbar auf dem Altar. An diesem
Tag nun betonte ich wie in jedem Jahr wieder zu einen wie heilsnotwendig für
uns Christen die Kreuzigung Jesu und damit das Sühneopfer Jesu ist, zum
anderen den Karfreitag als ein großes Fenster mit dem Blick auf Ostern
darzustellen, weil beide Feste untrennbar, wie jeder weiß, zusammengehören.
Und noch etwas, das untrennbar zu Karfreitag gehört:
Vor vielen Jahren sang ich zum wiederholten Male die Johannespassion in
einem Kirchenchor mit.

Die damalige Kantorin orientierte sich dabei an der berühmten Verfilmung der
Bach`schen Johannespassion von Hugo Niebeling im Dom zu Speyer aus dem
Jahr 1964.
Seither schaue ich mir auf der DVD, ich tat dies auch in diesem Jahr, sehr gern
am Karfreitag oder Karsamstag diese Verfilmung an mit dem Titel
„Es wäre gut, dass ein Mensch würde umbracht für das Volk“,
dargeboten von stimmgewaltigen Oratoriensängern, dem gewaltigen Chor und
den authentischen Schauspielern in dem riesigen und erhabenen Dom zu
Speyer.